An(ge)dacht

Der vierte König

Die Anbetung der hl. drei Könige
Bildrechte Web Gallery of Art 09195

Die Zeit nach Weihnachten mag ich besonders gerne, weil es dann auf das Fest der Heiligen Drei Könige zugeht. Ich weiß, es waren keine Könige, sondern Weise. Abgesehen davon, dass es sich sowieso um eine christliche Legende handelt, haben sich die Figuren nun einmal tief ins Gedächtnis eingeprägt. Das Weihnachtsfest ist vorbei, aber mit dem Fest Epiphanias oder „Erscheinung des Herrn“ steht noch einmal ein besonderer Tag an, bevor es wieder in den Alltag zurückgeht.

Das blühende Leben

Das blühende Leben
Bildrechte Charlotte Merget-Fell

Im Wohnzimmer steht ein cremefarbenes Sofa. Die Vorhänge dahinter passen farblich dazu, sie fallen weich und ordentlich bis zum Boden. Auf dem Couchtisch steht eine stilvolle Vase mit frischen Blumen, daneben eine Obstschale mit glänzenden Äpfeln und perfekt reifen Bananen. Alles picobello. Es ist ein Bild, wie man es oft aus der Werbung oder den sozialen Medien kennt.

Pfingsten, das Fest der Ökumene

Bild vom Pasinger Friedensweg
Bildrechte Bettina Schopf

Feiern Sie Pfingsten? Wie feiern Sie Pfingsten? Die Antwort fällt uns schwer.

Es gibt keine Christbäume, Krippen und Geschenke wie an Weihnachten. Es gibt keine Osterhasen und -eier und Osterkerzen wie an Ostern. Ein paar geschmückte Pfingst­ochsen in Bauerndörfern vielleicht, aber das war’s. Und ansonsten sind in Bayern Ferien – Ferien, die man gerne nutzt zu verreisen, weil es schon so schön warm ist, ohne glühend heiß zu sein.

Aus der Kälte in die Sonne - Aus der Finsternis ins Licht

Mädchen im Licht
Bildrechte Adobe Firefly - KI generiert

Unsre Wiesen grünen wieder,
Blumen duften überall;
Laut ertönen Finkenlieder,
Lieblich schlägt die Nachtigall.
Hell wie Gold und Purpur strahlet
lichter Maienwölkchen Schaum,
und der holde Frühling mahlet
weiß und roten Apfelbaum.

Alles rundumher verkündet
unsers Schöpfers Freundlichkeit;
was da lebet und empfindet,
freut sich dieser Wonnezeit.
Welch ein neues reges Streben
herrscht im Wald und auf der Flur!
Sollt ich ihn nicht auch erheben,
ihn, den Vater der Natur?

Worauf warten wir noch?!

Sitzender Engel
Bildrechte pexels-lil-artsy-3440668

Ich starre auf die Uhr, die mir gegenüber hängt. Das gibt’s doch nicht! Mein Termin war vor über einer halben Stunde und noch immer sitze ich hier im Wartezimmer. Nervös rutsche ich auf dem Stuhl hin und her. Was ich in dieser Zeit sonst alles tun hätte können … An der Predigt für Sonntag schreiben, die Unterrichtsstunde für morgen vorbereiten, die Spülmaschine ausräumen oder Zeit mit der Familie verbringen … Rumsitzen und auf jemanden oder etwas warten, das ist doch Zeitverschwendung! Oder?

„Karfreitag überwinden“ oder "Ich glaube an das Leben"

Glückliches Kind
Bildrechte Mariya_m Pixabay Nr.4838825

In den Bilden vom Ukraine-Krieg kommt uns die Erfahrung von Karfreitag nah: Verrohung, Verwüstung, Verzweiflung, Tod und Zerstörung. Der vordem bei uns kaum bekannte Ortsname Butscha steht von nun an für die grausamen Morde an ukrainischen Zivilpersonen und an anonymen Massakern an Menschen überall auf der Welt.

Da rumort in mir die Frage: Wo ist Gott da? Oder mit Jesu Worten aus dem Psalm 22, als er am Kreuz stirbt und betet: Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?

Licht...

Rembrandt - Anbetung der Hirten
Bildrechte Bayrische Staatsgemäldesammlung - Alte Pinakothek

Sicher haben Sie in letzter Zeit auch Post bekommen von Ihrem Strom- und Gas­anbieter. Die Kosten steigen, die Abschläge werden erhöht. Und nicht nur ein bisschen, sondern drastisch. Wir können mit dem Doppelten rechnen.

Wir haben bei uns in der Kirche Regeln fürs Heizen eingeführt, damit die Heizkosten nicht durch die Decke gehen. Das heißt, wir schränken uns ein. Nicht mehr die wohlige Wärme im ganzen Gemeindehaus, 19 Grad sollen es sein – und nur in den Räumen, die genutzt werden. Die neuen LED-Lampen haben wir auch eingebaut, weil sie viel Strom sparen.

Grenzenlos hoffen

Berge im Nebel
Bildrechte Simon Berger

November, Nebel, der Sommer schon wieder vorbei. Auch im Kirchenjahr ist der Herbst herausfordernd: Buß- und Bettag, Volkstrauertag und Totensonntag. Eine Aufgabe für manch einen, guter Dinge zu sein und dass der Trauerkloß unter den Monaten November einem nicht zu schwer im Magen liegt oder den Atem nimmt.

Als Pfarrerin höre ich immer einmal wieder: „Sie haben’s ja gut, Sie haben Ihren Glauben“. Das stimmt, denke ich mir dann. Glauben hilft. Hoffen hilft. – Aber sicherlich nicht nur mir, sondern auch Ihnen!