Ich packe meinen Koffer und packe ein: einen Talar, eine Portion Wagemut, ein Quäntchen Geduld, eine Baseball-Cap gegen die Sonne, eine Fahrradhose, ein Notizbuch und Stifte, ein Ohr zum Zuhören, aufmerksame Augen, Ideen und Improvisationstalent. Ein Kreuzworträtsel-Heft, ein Meditationsbuch, eine leichte Wolldecke, ein Lavendelsäckchen und eine Tüte Kressesamen.
Im Studium habe ich oft meine Koffer gepackt, weil ich zwischen München und Neuendettelsau gependelt bin. Im darauffolgenden Vikariat dann waren es die Reisen nach Nürnberg ins Predigerseminar zu Ausbildungskursen, die das Packen nötig gemacht haben. Die letzte Zeit brachte eher einen Umstieg vom Koffer auf Rucksäcke mit sich, die ich z. B. mit Schulmaterial, Gottesdienstentwürfen, Bastelbögen und Schokoladenkugeln gefüllt habe.
Zu mir gehören mein Ehemann und unsere zwei Töchter im Alter von elf und siebzehn Jahren, die mit mir im Würmtal in der Gemeinde Planegg wohnen. Von dort aus werde ich dann meist mit dem E-Bike in Richtung Pasing unterwegs sein. Wenn ich nicht mit Planen und Arbeiten beschäftigt bin, gehe ich gerne zum Sport ins Fitnessstudio oder rolle die Yogamatte aus.
In meinem ersten Beruf war ich Redakteurin für verschiedene geisteswissenschaftliche Verlage. Die so genannte Pfarrverwalter-Ausbildung, die ich hinter mir habe, ist ein verkürzter theologischer Studiengang für Menschen, die schon einen Beruf haben und sich dann für das Pfarramt entscheiden.
In meinem Koffer sind auch noch viele praktische Erfahrungen aus dem Vikariat in Germering-Unterpfaffenhofen. Dort konnte ich neben meiner Ausbildung auch Besuche im Hospiz absolvieren, einen Kinderbibeltag leiten und viele Gottesdienste in guter Kollegialität und ökumenischer Zusammenarbeit durchführen.
Schon jetzt freue ich mich darauf, Sie als lebendige Gemeinde kennen zu lernen, auf Kontakte, Gottesdienste und Austausch. Und darauf, zu erfahren, was Sie in Ihren Koffer einpacken würden …
[Vikarin Christiane Emmert]
