Prüft alles und behaltet das Gute! So lautet die diesjährige Jahreslosung.
Vielleicht ist Ihnen zum Jahreswechsel oder in den ersten Wochen des neuen Jahres dieser Vers schon mal begegnet. Jedes Jahr gibt es ein Bibelwort, das uns wie eine Art Überschrift durch die zwölf Monate begleiten kann. Ich mag es, mir mehrmals im Jahr Zeit zu nehmen und über die Jahreslosung nachzudenken. In den vergangenen Jahren durfte ich feststellen, dass das Bibelwort bei jedem erneuten Betrachten eine andere Facette von sich preisgibt. Verschiedene Einflussfaktoren gibt es hierbei: Die eigene Situation und Gefühlslage, der Jahreszyklus mit seinen Festen, das Stadium, in welchem sich die Natur befindet, Erlebnisse und eigene Fragen.
Wenn Sie diesen Gemeindebrief in Händen halten, bricht der Frühling sich langsam Bahn. Der März und April sind geprägt vom Erwachen der Natur und dem sich Vorbereiten auf Ostern mit dem Beginn der Passionszeit. Die kommenden Monate werden sonnenintensiver und viel Leben findet außen in den Gärten, Parks und Spielplätzen statt. Lasst uns hinspüren, wie die Jahreslosung zu uns spricht in diesen Monaten des Jahres 2025: Prüft alles und behaltet das Gute! Paulus fordert uns auf, selbst alles zu prüfen, weil Gott uns zutraut Prüfer zu sein. Nicht mehr nur Prüflinge wie in der Schule bei den Schulaufgaben. Nein, wir selbst sind diejenigen, die den Maßstab kennen. Wir können zwischen richtig und falsch, lebensdienlich oder -abträglich unterscheiden.
In Gottes Augen sind wir mündige Christen mit Verstand ausgestattet und durch das Gebet und Bibellesen mit Gott in Kontakt. Prüft alles und behaltet das Gute! Nach dem Prüfen geht es darum, nicht alles zu behalten – um „das Gute“ geht es. Das, was unser Herz höherschlagen lässt. Das, was dem Leben dienlich ist. Das, was über den Tod hinaus trägt und hält. Das, was unsere Beziehung zu den Menschen und zu Gott stärkt. Genau das dürfen wir behalten. Ich würde sagen: nicht nur behalten, sondern uns immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Wie kann das gehen?
Ich lade Sie ein, einmal am Tag innezuhalten, vielleicht bei einer Tasse Tee oder Kaffee oder abends im Gebet und auf den Tag zurückzublicken. Die Begegnungen, Entscheidungen und Aufgaben nochmals zu betrachten und auf „das Gute“ hin zu prüfen. Dabei eine dieser Situationen herausgreifen und sie sich nochmals zu vergegenwärtigen. Was habe ich getan? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Was hat diese Situation zu einer für mich guten Situation gemacht? So kann das Gute – oder wie ich gerne sage: „Die Segensspuren Gottes in unserem Leben“ – sichtbar gemacht werden. Ich bin neugierig, welche Facetten die Jahreslosung, weiterhin für uns bereithält. Einen segensreichen Frühling wünscht euch
[Diakonin Inga Schmudlach]
