Taufe

Kind wird am Taufbecken getauft
Bildrechte Bettina Schopf

Mit der Taufe wird der Täufling in die christliche Kirche aufgenommen. Die Taufe ist ein sichtbares öffentliches Zeichen für die Zugehörigkeit des Täuflings zu Gott. Der Täufling wird mit der Taufe Mitglied der Kirchengemeinde vor Ort. Er kann aus der Kirche austreten, aber die Taufe verliert nicht ihre Gültigkeit. In der Taufe wird dem Täufling die unauslöschliche Verheißung Gottes zugesprochen: „Siehe, ich bin bei dir alle Tage bis an der Welt Ende.“ Der Täufling wird unter dem Zeichen des Wassers in das Vertrauen, die Liebe und die Hoffnung des christlichen Gottes hineingetauft. Er erfährt die Einmaligkeit seiner Person, den Segen und den Schutz seines Gottes: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du gehörst zu mir und ich gehöre zu dir.“

Der Täufling wird angenommen, so wie er ist und sein wird. Gott hat etwas mit dem Leben des Täuflings vor. In allem aber bleibt menschliches Leben und Sterben in Gottes Hand. „Ich bin getauft“ hat Martin Luther in seinen Schreibtisch geritzt. Das gab dem Reformator Halt und Unabhängigkeit gegenüber Mächten und Gewalten, die auf Menschen auch Anspruch erheben. Die Taufe wird in der evangelisch-lutherischen Kirche wie auch das Abendmahl als Sakrament verstanden, das Jesus selbst eingesetzt hat unter dem sichtbaren Zeichen des Wassers. In der menschlichen Taufhandlung wird die göttliche Dimension unseres Leben sichtbar. Die Taufe verbindet alle christlichen Konfessionen.

Taufe und Glaube

Zur Taufe zugelassen sind alle, die den Glauben an den Dreieinigen Gott bekennen. Bei der Kindertaufe sprechen die Eltern und Paten/Patinnen stellvertretend für die kleinen Täuflinge das Glaubensbekenntnis. Der Geschenkcharakter der Taufe – ohne Vorleistung von Gott angenommen zu sein – wird bei der Kindertaufe besonders betont. Eltern und Paten übernehmen mit der Taufe die Aufgabe, Glaube, Liebe und Hoffnung vorzuleben und den Kontakt zu den Kirchengemeinden vor Ort zu ermöglichen. Bei der Konfirmation bekräftigt der Getaufte dann selbst sein Ja zu Gott.  Jugendliche und Erwachsene brauchen bei ihrer Taufe keine Paten. Sie sprechen das christliche Glaubensbekenntnis selbst.

Symbol Wasser

Das Wasser ist ein Zeichen für das Leben und für Gott. So wie wir Wasser zum Leben brauchen, so brauchen wir auch unvoreingenommene Zuwendung, Vertrauen ins Leben, Liebe und Hoffnung. Dreimal wird bei der Taufhandlung dem Täufling Wasser über den Kopf gegossen zu der Taufformel: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Wasser kann menschliches Leben auch bedrohen. Das Wasser kann uns sprichwörtlich bis zum Halse stehen. Halt und Haltung gibt uns Jesus Christus, der als unsichtbarer Lebensbegleiter mit dem Täufling gehen wird. Deshalb wird auch das Kreuzeszeichen über dem Täufling gemacht: „Ich zeichne dich mit dem Zeichen des Christus, dem Zeichen des lebendigen Gottes, der mit dir gehen wird.“

Symbol Licht

Als Kind des Lichts darf sich der Getaufte verstehen. Das Licht erinnert an das Jesuswort „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh.8,12). Deshalb entzünden wir an der Auferstehungskerze die persönliche Taufkerze. Mit der Taufkerze kann sich der Täufling an seinen Tauftag erinnern.

Taufspruch

Er soll den Getauften ein Leben lang begleiten. Pfarrer/Pfarrerin haben eine Auswahl vorbereitet, wenn die Familie den Spruch selbst heraussuchen will. Anregungen gibt auch: www.taufspruch.de

Taufpate / Taufpatin

Der Pate / die Patin sollte einen persönlichen Bezug zum Täufling haben. Er / sie sollte den christlichen Glauben und die Kirchenmitgliedschaft bejahen. Denn der Pate / die Patin übernehmen ein Amt der Kirche, den Täufling im Glaubens- und Kirchenalltag zu begleiten. Deshalb muss ein Pate / eine Patin auch Mitglied einer christlichen Kirche sein. Kommt der Pate / die Patin nicht aus der Kirchengemeinde des Täuflings, werden sie um eine Patenbescheinigung von der Heimatgemeinde gebeten. Die Patenbescheinigung bestätigt die Kirchenzugehörigkeit. 

Taufanmeldung

Bei Ihrer Kirchengemeinde (Himmelfahrtskirche) melden Sie telefonisch (8 96 07 50) oder persönlich die Taufe an. Ihnen wird dann der zuständige Pfarrer / die zuständige Pfarrerin für Ihre Wohnadresse genannt. Zusammen mit ihm / ihr legen Sie einen Tauftermin fest. Getauft wird in einem eigenen Taufgottesdienst (Samstags oder Sonntags ab 11.30 Uhr)  oder im Hauptgottesdienst (Sonntags 10 Uhr Himmelfahrtskirche oder 9.30 Uhr in den Gemeindezentren). Vorbereitet wird die Taufe in einem persönlichen Taufgespräch, welches Sie miteinander vereinbaren. Bei einzelnen Taufbausteinen kann die Familie mit gestalten: Taufspruch, Lieder, Gebete, Musik, Fürbitten, Taufkerze. Wer eine schöne Tauffeier erlebt hat, kann auch etwas weitergeben und spenden. Spenden und Einlagen werden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verwendet.

Praxis der Taufe – Häufige Fragen

 

Wie alt sollte mein Kind bei der Taufe sein?

Die Taufe ist in jedem Alter möglich. Taufen im ersten Lebensjahr verbinden den Dank und die Freude über die Geburt noch zeitnah mit dem Wunsch nach Segen und Schutz. Bei der Taufe im Kindergarten- oder Grundschulalter erleben die Kinder die Taufe bewusst mit und haben eine bewusste Erinnerung an die Taufe. Manche lassen sich vor der Konfirmation taufen als ihre eigene Entscheidung. Ein eher ungünstiger Zeitpunkt ist zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr, da das Kleinkind seine Motorik und Gehfähigkeit ausleben will.

 

Müssen die Eltern Mitglieder der Kirche sein?

Während der Taufhandlung werden die Eltern gefragt, ob sie den christlichen Glauben an ihr Kind weitergeben wollen. Dazu sollen sie Ja sagen können. Deshalb sollte zumindest ein Elternteil Mitglied einer christlichen Kirche sein.

 

Kann ich mein Kind gegen den Willen des anderen Elternteils taufen lassen?

Gegen den Willen des Vaters oder der Mutter ist die Taufe des Kindes nur möglich, wenn dieser Elternteil nicht das Sorgerecht inne hat. Ansonsten müssen sich die Eltern einigen.

 

Was kostet die Taufe?

Taufen sind für Familien, die zu unserer Kirchengemeinde gehören, kostenlos. Über eine Spende zum Erhalt unserer Kirche freuen wir uns.

 

Gibt es eine ökumenische Tauffeier?

Obwohl die evangelische Taufe in allen Kirchen Gültigkeit hat, gibt es noch keine gemeinsame ökumenische Tauffeier. Es gibt allerdings viele Möglichkeiten, in Absprache mit dem Pfarrer/der Pfarrerin ökumenische Elemente in die Tauffeier einfließen zu lassen.

 

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Informationsblatt zur Taufe.